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„Das Ruhrgebiet bietet sehr gute Fachkräfte“: Albonair-Geschäftsführer Dr. Georg Hüthwohl spricht im Interview über ausländische Investoren, den Standort Dortmund und das TechnologieZentrumDortmund

Die Wirtschaft im Ruhrgebiet wird immer internationaler. Neben der Ansiedlung von ausländischen Firmen lockt das Ruhrgebiet mit seinen heimischen Unternehmen und mittelständischen Marktführern auch verstärkt Investoren an. Im Rahmen der Studie „Ruhrwirtschaft International 2022/23“ spricht Dr. Georg Hüthwohl, Geschäftsführer der Albonair GmbH aus Dortmund, über seine Erfahrungen mit ausländischen Investoren, dem Standort Dortmund / Ruhrgebiet und dem TechnologieZentrumDortmund.

Stellten die neue Studie „Ruhrwirtschaft International – Ausländische Unternehmen im Ruhrgebiet 2022/23“ vor (v.l.): Wulf-Christian Ehrich, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund, Dr. Georg Hüthwohl, Geschäftsführer der Albonair GmbH aus Dortmund, und IHK-Referatsleiter Dominik Stute. Foto: IHK zu Dortmund / Oliver Schaper

Innovative Abgasnachbehandlungssysteme

Bereits seit ihrer Gründung im Jahr 2007 gehört die Albonair GmbH zur indischen Hinduja Gruppe, die ein weltweit ausgerichtetes Portfolio an unterschiedlichen Unternehmen besitzt. Das mittelständische Unternehmen stellt innovative Abgasnachbehandlungssysteme her und hat neben dem Hauptsitz im Technologiepark PHOENIX West in Dortmund-Hörde weitere Standorte in China (Taicang) sowie Indien (Chennai).

Der Unternehmenssitz von Albonair befindet sich im Technologiepark PHOENIX West in Dortmund-Hörde. Foto: Albonair

Herr Dr. Hüthwohl, bitte beschreiben Sie in eigenen Worten, was Sie mit der Albonair GmbH genau tun und was Ihre Produkte weltweit so besonders macht?

Die Albonair GmbH entwickelt und produziert Systeme zur Abgasreinigung für Dieselmotoren. Dies sind derzeit insbesondere Dosiersysteme für AdBlue, die in allen Nutzfahrzeugen und Arbeitsmaschinen verwendet werden.

Albonair entwickelt und produziert Harnstoffdosiersysteme und Thermomanagement-Systeme zur effizienten Reduzierung von Stickoxiden im Abgas. Foto: Albonair

Seit 2007 befindet sich die Albonair GmbH unter dem Dach der Hinduja Gruppe – einem multinational aufgestellten Unternehmen mit Sitz in Indien. Wie kam es damals zur Gründung?

Aus meiner vorherigen Tätigkeit hatte ich gute Kontakte zum Nutzfahrzeughersteller Ashok Leyland in Indien. Indien stand vor der Herausforderung, im Jahr 2010 die Euro IV Abgasgesetzgebung einzuführen. Mit Ashok Leyland und deren Gesellschafter, der Hinduja Gruppe, haben wir uns entschlossen, die Albonair GmbH zu gründen, um die Systeme mit dem hier vorhandenen Know-how zu entwickeln. Hierdurch hat Ashok Leyland seine Abhängigkeit von den wenigen im Markt vorhandenen Anbietern verringert.

 

Dr. Georg Hüthwohl, Geschäftsführer der Albonair GmbH. Foto: Albonair

Welche Vor- und welche Nachteile bringt ein ausländischer Investor mit sich?

Um erfolgreich ein Unternehmen aufzubauen, braucht man nach meiner Ansicht vier entscheidende Punkte:

1. Eine innovative Produktidee.

2. Ein gutes Team zur Entwicklung des Produkts und zum Aufbau der Fertigung.

3. Eine solide Finanzierung.

4. Einen ersten Kunden mit Volumen.

Für die Punkte 1 und 2 ist Deutschland und auch der Standort Dortmund sehr gut geeignet. Die wichtigen Punkte 3 und 4 konnten mit dem Investor Hinduja erfüllt werden.

Die Zusammenarbeit mit einem ausländischen Investor benötigt einen hohen Vertrauensgrad, der nur über langjährige Zusammenarbeit aufgebaut werden kann. Die räumliche Distanz ist natürlich nicht zu unterschätzen. Auf persönliche Besuche kann man kaum verzichten. Corona hat uns hier in den vergangenen Jahren vor eine große Herausforderung gestellt.

Investitionsgründe und Standortfaktoren

Das Ruhrgebiet kämpft auf der einen Seite noch immer mit dem Strukturwandel. Auf der anderen Seite stehen das Ruhrgebiet und besonders Dortmund für innovative (Industrie-)Unternehmen, gut ausgebildete Fachkräfte und hohe Lebensqualität. Welche Gründe und Standortfaktoren waren damals für die indischen Investoren entscheidend, um hier zu investieren?

Das Ruhrgebiet bietet sehr gute Fachkräfte, auch durch die vielen Universitäten und Fachhochschulen. Die Lebenshaltungskosten in Dortmund sind niedriger als in Automotive Metropolen wie Stuttgart oder München.

Die Albonair GmbH (im Bild unten rechts) hat heute ihren Sitz im Technologiepark PHOENIX West in Dortmund-Hörde. Albonair gehört seit ihrer Gründung 2007 zur indischen Hinduja Gruppe. Für den Start und das Wachstum von Albonair hat das TechnologieZentrumDortmund dem Unternehmen flexible und finanziell attraktive Möglichkeiten geboten. Foto: TZDO / Hans Blossey

TechnologieZentrumDortmund bietet attraktive Möglichkeiten

Das TechnologieZentrumDortmund hat uns flexible und finanziell attraktive Möglichkeiten für den Start des Unternehmens geboten. Begonnen haben wir mit der Anmietung von 170 qm Bürofläche. Im TechnologieZentrumDortmund konnten wir dann durch Erweiterung der Büro-, Versuchs- und Fertigungsflächen über gut zwei Jahre wachsen, bis wir im Jahr 2010 unsere jetzige Immobilie auf PHOENIX WEST bezogen haben.

Die Entscheidung für Dortmund fiel definitiv aufgrund des flexiblen Angebots des TechnologieZentrumDortmund. Aber es war auch mein ganz persönlicher Wunsch, das Unternehmen hier in Dortmund aufzubauen, da ich in der Region sehr verwurzelt bin.

Dr. Georg Hüthwohl (stehend Mitte), Geschäftsführer der Albonair GmbH, und Dirk Stürmer (li.), Geschäftsführer des TechnologieZentrumDortmund (TZDO), tauschten sich beim Besuch des Vorstandes der AHK Indien bei Albonair im letzten Jahr mit den Teilnehmenden aus. Foto: TZDO / Roland Kentrup

Hier finden Sie das Interview mit Dr. Georg Hüthwohl, Geschäftsführer der Albonair GmbH aus Dortmund, als PDF-Datei zum Download.

Hier gelangen Sie zur Website der Albonair GmbH.

Die aktuelle Studie „Ruhrwirtschaft International 2022/23“ finden Sie hier.

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